Theresa Ricke ist Speedskaterin. Eine Sportart, die leider noch viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Theresa kam 2014 das erste mal mit Rückenproblemen zu uns in die Praxis. Sie hat vor kurzem die 24 Std. von Le Mans im Duo gewonnen. Viel Spaß beim Interview.
Wie bist du zu deiner Sportart gekommen?
Als ich 2011 im Alter von 20 Jahren zum ersten Mal Speedskater sah war ich so beeindruckt, dass ich das auch unbedingt machen musste. Ab diesem Zeitpunkt waren meine (damals noch Fitness-)Skates mehr als nur Fortbewegungsmittel für mich. Zwei Jahre später traf ich auf meinen Verein und begann erste Wettkampferfahrung zu machen. Je mehr Zeit ich auf Rollen verbrachte, meine Technik verbesserte und versuchte mit schnelleren mitzuhalten, umso besser und motivierter wurde ich.
Was gefällt dir am meisten an dieser Sportart?
Skating ist vielseitig: Man kann sich richtig auspowern, schöne lange Touren machen, alleine oder mit anderen, ist an der frischen Luft, und kriegt nebenbei den Kopf frei. Das hohe Tempo erfordert nicht nur Kraft, sondern auch Konzentration und Mut, und fühlt sich manchmal an wie fliegen. Zudem sind die erstaunten Blicke der Rennradfahrer, die man überholt, unbezahlbar 😉
Was waren die schönsten Momente in deiner Karriere?
2016 bin ich 3. Deutsche Meisterin auf der Langstrecke (60km) geworden und wenige Wochen später gewann ich mit 162km das 6 Stunden Rennen in Paris. Das war schon ganz groß, aber noch schöner finde ich es, wenn ich mir den Erfolg im Team erkämpft habe. Wie 2015 beim 24 Stunden Rennen in Le Mans der Sieg im 6er Damenteam und ganz aktuell der absolute Höhepunkt wieder in Le Mans der Sieg im Duo. Da teilt man das Leid und verdoppelt die Freude!
Hast du schon mal eine Verletzung/Beschwerden gehabt?
Falsches Trainingsverhalten rächt sich leider sofort. Bei all dem Spaß vergesse ich oft, dass Sport meinen Körper fordert und belastet. Probleme treten überwiegend im ISG auf, Muskelverhärtungen kommen vor und alle paar tausend Kilometer stürze ich auch schon mal, wobei es meistens bei Schürfverletzungen und Prellungen bleibt.
Welchen Nutzen hat die Physiotherapie/Sportphysiotherapie für dich?
Ich mache kaputt – Dirk repariert 😊 Nebenher bekomme ich viele gute Tipps mit welchen Übungen ich mein Training ergänzen kann um die Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen.
Was möchtest du sportlich noch erreichen?
Kurzfristig weiß ich das noch nicht, da jetzt erstmal (hoffentlich) Erfolg im Studium ansteht. Aber verrückte Ideen und Pläne schwirren meist schneller in meinen Kopf als mir lieb ist 😀 Später in einer höheren Altersklasse in das Masters-Nationalteam zu kommen wäre was. Oder vielleicht mal einen Triathlon mitmachen. Ich lass mich (von mir selbst) überraschen!